Projektziel als Elevator Pitch

Zwei Zeilen als Wegweiser, Leitplanken und Rettungsanker

Das Anforderungsmanagement ist in Mitten einer Projektumsetzung oft damit konfrontiert das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Der Elevator Pitch ist eine gute Methode dafür.

Kann man glauben, dass zwei Zeilen ein Projekt retten können?
Ich würde es nicht glauben, wenn man es mir erzählen würde. Aber ich habe es selber erlebt.

Wer erschauert dabei nicht: Mitten in einer Besprechung kommt eine Idee auf den Tisch. Eine Kleinigkeit. Und dann noch eine. Und noch eine. Und irgendwie passen ja alle diese Ideen zum Projekt. Aber allmählich fängt das Projekt an zu schlingern.

Wie kann ich dem entkommen? Durch Einigkeit in Bezug auf die notwendigen Projektziele! Und wie kann ich das im Team erreichen? Mit dem Elevator Pitch.

Gleich zu Anfang formuliere ich mit dem Team die Projektziele als Elevator Pitch. Zeile eins: Wesentlicher Nutzen, wesentliche Zielgruppe und die Art der Lösung. Zeile zwei: Die Verbesserung gegenüber der aktuellen Situation. Und ich sorge dafür, dass diese zwei Zeilen an den Beginn jeder Dokumentation und Präsentation gestellt werden. Ich sorge dafür, dass diese zwei Zeilen stets präsent sind. Ich sorge dafür, dass jede Entscheidung auf Basis dieser zwei Zeilen gefällt wird.

Ein Allheilmittel? Auf keinen Fall! Aber für mich ist der Elevator Pitch eine wertvolle Ergänzung in meinem Werkzeugkoffer. Ein einfaches aber wirkungsvolles Mittel, um das Projekt auf Kurs zu halten.
Es ist eine echte Herausforderung, einen Elevator Pitch zu formulieren und mit allen Beteiligten abzustimmen. Ich muss mich intensiv mit dem Projekt auseinandersetzen. Ich muss in der Lage sein, das Wesentliche vom Wünschenswerten zu unterscheiden. Und ich muss mich in die Anwender hineinversetzen, um ihren Nutzen durch das Projekt zu verstehen. Aber er sorgt nicht nur für Einigkeit im Team, sondern zeigt eine weitere Stärke in der „Außendarstellung“: Das Projekt in dreißig Sekunden zu „verkaufen“. Jeder Projektteilnehmer kann mit ihm Ziel und Nutzen des Projekts kurz und einprägsam erläutern. Und zwar ohne Fachbegriffe und technisches Kauderwelsch.

Was aber, wenn das Team sich nicht auf einen Elevator Pitch einigen kann? Dann wurde bereits zum Projektstart ein Konflikt aufgedeckt, der allen garantiert später das Leben schwer gemacht hätte. Und jetzt gibt es noch Zeit, um zu handeln!

Ja richtig, ich bin mit Leib und Seele dabei! Und mit dieser Leidenschaft kann ich die folgenden Buchempfehlungen geben, die meine Sicht auf Anforderungsmanagement und Projektmanagement geprägt haben. Sie helfen Ihnen, meine Begeisterung zu verstehen, und Zusammenhänge und „den größeren Rahmen“.

Donald C. Gause und Gerald M. Weinberg: Exploring Requirements: Quality Before Design. Für diesen Artikel: Wie wichtig es ist, im Team ein gemeinsames Verständnis zu haben.

Tom DeMarco: Der Termin: Ein Roman über Projektmanagement. Für mich prägend: Wie wichtig es ist, die Risiken eines Projekts zu managen. Und auf seinen Bauch zu hören.

 

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