Wenig überraschend ist der prozentual größte Erfolgsfaktor die Entscheidung zur grundlegenden Plattform und die technologischen Entscheidungen im Laufe des Projekts.
Viel interessanter sind aber die restlichen Antworten auf diese Frage. 78% der Befragten haben Erfolgsfaktoren genannt, die organisatorisch und vollkommen losgelöst von der Technik sind.
Warum ist aber zum Beispiel ein Kulturwandel in der Firma nötig, wenn wir das Rechenzentrum um die Ecke durch AWS ablösen. Naja, die Buchhaltung kann nicht mehr mit gleichbleibenden Kosten aus dem Rechenzentrum rechnen. Die Cloud-Anbieter arbeiten stark nach dem Pay-Per-Use-Prinzip. Werden also in einem Monat mehr Ressourcen benötigt, als im vorangegangenen Monat, steigt die Rechnung. Das ist normal, aber früher wurde eine Hardwareplanung gemacht und die Server bezahlt, die gefordert wurden. Jetzt wird pro Request an die Software bezahlt. Wie viele Requests werden es denn diesen Monat? Und muss ein Extra an 200 Requests auch durch die Finanzabteilung abgesegnet werden, wie vorher der neue Server?
Gehen wir noch auch auf die Wichtigkeit von Tools zur Kollaboration und Kommunikation ein. Wie gerade erwähnt, können wir sehr schnell auf Änderungen im Nutzerverhalten reagieren und sehr schnell neue Features veröffentlichen. Die Intervalle fordern von uns auch Themen wie Schulungen von Mitarbeitern zu überdenken. Früher wurden Vertriebsmitarbeiter in die Firmenzentrale eingeladen. Dort haben sie dann eine Präsenzschulung zu Neuerungen in dem System erhalten. Der zeitliche Aufwand ist hier sehr groß und mit Corona wurden Präsenzveranstaltungen zeitweise unmöglich. Mit Mitteln wie Videokonferenzen, Screensharing und Bildschirmaufzeichnungen können wir effizienter schulen und besitzen Tools, mit denen wir auch Endanwender effektiv unterstützen können.
Der wichtige Punkt zum Mitnehmen ist: Der große Erfolg zur Cloud-Transformation entsteht nicht durch die Entscheidung zur richtigen Datenbank. Sie entstehen nicht im Elfenbeinturm der Technik. Sie sind vielschichtig und umfassen die gesamte Firma, die jetzt in die Cloud geht. Mal mehr, mal weniger. Wenn man diese Gesamtsicht hat, stehen die Chancen gut, dass diese Transformation kein Wolkenschloss wird. Und einige der Anpassungen, die dabei vorgenommen werden, kann man sicher außerhalb der Cloud nutzen.