Das Projekt war gut vorangeschritten. In Kürze sollten die ersten Tests starten. Die Software lief rund und die Sonne schien. Und dann - wie aus heiterem Himmel kam aus einer entfernten Ecke des Unternehmens ein Kommentar: "Das könnt ihr so nicht machen. Das erfordert zu viel Aufwand in der Erfassung. So bringt uns die ganze Lösung nichts." Die Begeisterung hielt sich natürlich in Grenzen.
Ganz so extrem habe ich es selbst noch nicht erlebt. Aber ab und an gab es Situationen, bei denen ich als Anforderungsmanager selbstkritisch feststellen musste, dass die ermittelten Anforderungen noch nicht komplett waren oder wir das Ziel noch nicht optimal erreicht hatten.
Die Anforderungen aus den Stakeholdern heraus zu kitzeln und dabei nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren liegt in der Verantwortung des Anforderungsmanagements. Im IKS internen KB-RE (Kompetenzbereich Requirements Engineering) erproben und bewerten wir regelmäßig Methoden rund um das Anforderungsmanagement jenseits der Kundenprojekte. Zuletzt haben wir uns dabei mit verschiedenen Methoden aus dem Bereich der Anforderungsermittlung befasst, deren Einsatz die oben beschriebenen Probleme verhindern und außerdem auch ungewöhnliche Ideen zu Tage fördern können. Die sogenannten Begeisterungsfaktoren.