Vorteile im Homeoffice
Flexibilität
Als Heimarbeiter hat man den Vorteil, seine privaten Termine viel flexibler in den Arbeitsalltag einzubauen, sei es, um die Kinder bei den Schulaufgaben zu unterstützen oder einfach eine längere Mittagspause zu machen, in der man für seine Familie kocht. Wichtig ist, dass klar kommuniziert wird, zu welchen Zeiten man am Arbeitsplatz erreichbar ist. Außerdem gilt die Regel, dass Termine im Arbeitskalender vorgehen und das tägliche Arbeitspensum erfüllt werden muss.
Zeitersparnis
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel Zeit durch das Pendeln zur Arbeit verloren gehen kann. Statt sich morgens und nachmittags mit dem Auto in den Stau zu stellen oder in überfüllten, öffentlichen Verkehrsmitteln seine Zeit zu verbringen, um ins 60 km entfernte Büro bzw. wieder nach Hause zu fahren, reichen im Homeoffice meist 10m von der Küche bis ins Arbeitszimmer, um seine Arbeit aufzunehmen. So kommen täglich gut und gerne ein bis zwei Stunden zusammen, die man anderweitig verplanen kann.
Geldersparnis
Neben der Zeitersparnis fallen auch reduzierte Kosten positiv ins Gewicht: Fahrtkosten entfallen, ebenso Kosten für Kantinenessen, bzw. den Snack in der Mittagspause oder den oftmals obligatorischen Kaffee zum Mitnehmen. Außerdem spart man Geld für Arbeitskleidung und deren Reinigung.
Produktivitätssteigerung
Im Homeoffice ist es viel einfacher möglich, konzentrierter und produktiver zu arbeiten. Kein Kollege, der einfach mal vorbeikommt, um bestenfalls eine arbeitsrelevante Frage zu stellen, keine Störungen durch Krach im Großraumbüro, kein Vorgesetzter, der einem ständig über die Schulter schaut, um Statusupdates einzufordern. Durch diese reduzierten Stressfaktoren bekommt man in kürzerer Zeit mehr Arbeit geschafft.
Nachteile im Homeoffice
Ablenkung
Im Büro befindet man sich in einem arbeitsfördernden Umfeld. Dieses kann zu Hause mit der Einrichtung eines Arbeitszimmers ebenfalls geschaffen werden, nichtsdestotrotz ist das Ablenkungspotential in den eigenen vier Wänden ungleich höher: Im Wohnzimmer lockt der Fernseher und die Spielkonsole, das Internet ist lediglich einen Klick entfernt. Der Postbote und der Paketlieferant geben sich die Klinke in die Hand und den wöchentlichen Hausputz oder kleine Reparaturarbeiten kann man natürlich auch nebenbei erledigen. Wie man dies vermeiden oder zumindest reduzieren kann, werde ich im weiteren Verlauf dieses Artikels erörtern.
Fehlende soziale Kontakte
Der Mensch ist ein soziales Wesen; dies wurde und wird in diversen Untersuchungen innerhalb der Sozialpsychologie bestätigt. Durch das Arbeiten im Homeoffice fallen kurze Abstimmungsmeetings mit Kollegen weg, ebenso Smalltalk in der Kaffeeküche oder der allgemeine Flurfunk. Arbeitet man nur zu einem gewissen Prozentsatz im Büro, kann es schnell passieren, dass man sich außerhalb der dort etablierten Gruppen befindet und ein wenig den Anschluss verliert. Telefonkonferenzen oder Videoschaltungen sind kein adäquater Ersatz. Die Gefahr der sozialen Vereinsamung besteht.
Fehlende Distanz zwischen Arbeit und Privatleben
Im vorherigen Abschnitt noch als Vorteil angepriesen, wird der sich in der Wohnung befindende Arbeitsplatz nun zu einem negativen Punkt. Während man beim Arbeiten in der Firma die Arbeit mit dem Verlassen des Büros zurücklässt, ist sie im Homeoffice nur eine Tür entfernt. Die Gefahr zu lange mit zu wenig Pausen zu arbeiten, ist imminent. Selbst abends im Kreis der Familie drehen die Gedanken sich noch um das Problem, welches man tagsüber hatte und die Verlockung, sich eben noch einmal fünf Minuten vor den Rechner zu setzen ist groß. Helfen können klare Regeln, mit denen man das private Umfeld vom Arbeitsumfeld strikt trennt.
Längere Kommunikationswege
Im Büro kann man bei Problemen schnell mal den nebenan sitzenden Kollegen fragen oder spontan Meetings einberufen, um auf aktuelle Strömungen im Projekt einzugehen. Wenn man nicht weiß, an wen man sich im Zweifelsfall wenden kann, fragt man schnell im Büro herum und erhält in der Regel Hilfestellungen. Dies ist im Homeoffice ungleich schwieriger. Dort ist man auf Telefonate oder asynchrone Kommunikation wie E-Mail oder Messenger angewiesen, um seine Themen zu platzieren. Arbeiten andere Kollegen ebenfalls im Homeoffice, kann sich die Kontaktaufnahme ein wenig in die Länge ziehen, da auch die Kollegen mehr Zeit am Telefon verbringen als in der Firma. So können Stunden vergehen, bis man bei Problemen Hilfe erhält.