Das Praxis-Beispiel macht deutlich, wie sehr die Vorstellung, was ein Begriff bedeuten kann, auseinandergeht:
Bei meinem letzten Projekt bspw. saß ich zusammen mit der Fachabteilung und hörte häufig den Begriff „Engagement“.
Ich kannte den Begriff bislang nur in der Bedeutung „persönlichen Einsatz“ oder einer „vertraglichen Verpflichtung“ wie beim Theater.
Das konnte hierbei nicht gemeint sein. Als ich bei Wikipedia nachschaute, konnte ich lesen, dass damit im Finanz-Umfeld das Risiko beziehungsweise die Chance eines Kursverlustes oder Gewinns gemeint ist. Das machte aber auch in unserem Kontext keinen richtigen Sinn.
Als ich dann mit der Fachabteilung telefonierte, erfuhr ich, dass es das ist, was eine Bank verliert, wenn ein Bankkunde bankrott ist.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich vielleicht den Gesprächen folgen können.
Wie das Beispiel sehr anschaulich darstellt, ist es notwendig Fachbegriffe zu analysieren und die konkrete Bedeutung des Fachbegriffs zu erfragen. Sinn macht ein Glossar, in den alle Fachbegriffe aufgenommen werden.
Darüber hinaus bietet es sich an, um erst keine unklaren Begrifflichkeiten aufkommen zu lassen, eine einheitliche Fachsprache bei allen Stakeholdern zu etablieren. Diese nennt man auch „ubiquitäre Sprache“.
Auch der Entwickler sollte unbedingt seine Bezeichner dahingehend im Code wählen.
Best Practices
Fassen wir noch einmal alle Best Practices zusammen, die wir bis zu diesem Punkt der Artikelreihe kennengelernt haben.
Überprüfen Sie folgende Fragestellungen:
- Wurden Ihre Prozesse jemals untersucht und hinterfragt?
- Verlaufen Ihre Meetings effizient und effektiv?
- Welche Stakeholder-Konflikte behindern Entscheidungsfindungen?
- Sprechen alle Stakeholder eine gemeinsame Fachsprache?
- Existiert ein Glossar?